Red Hat Enterprise Linux 3: Handbuch zur System-Administration | ||
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RAID unterstützt verschiedene Konfigurationen, einschließlich der Level 0, 1, 4, 5 sowie den Linear-Modus. Diese RAID-Typen werden folgendermaßen definiert:
Level 0 — RAID-Level 0, häufig auch "Striping" genannt, ist eine leistungsorientierte Zuordnungsmethode von Stripesetdaten. Dies bedeutet, dass die in das Array geschriebenen Daten in Stripesets aufgeteilt und über die Partitionen des Arrays geschrieben werden. Hierdurch wird die I/O-Leistung zu geringen inhärenten Kosten und ohne Redundanz erhöht. Die Speicherkapazität eines Arrays der Ebene 0 entspricht der Gesamtkapazität der Partitionen in einem Hardware-RAID bzw. der Gesamtkapazität der Partitionen in einem Software-RAID.
Level 1 — RAID-Level 1 oder Mirroring (Spiegelung) wurde länger als jede andere RAID-Form verwendet. Level 1 stellt Redundanz bereit, indem identische Daten auf jede Partition des Arrays geschrieben werden und dabei eine gespiegelte Kopie auf jeder Platte hinterlassen wird. Die Spiegelung ist nach wie vor beliebt, da sie einfach auszuführen ist und sehr viele Daten zur Verfügung stellt. Level 1 arbeitet mit zwei oder mehreren Platten, die für hohe Datenübertragungsraten beim Lesen parallelen Zugriff verwenden können, aber meist unabhängig funktionieren, um hohe I/O-Transaktionsraten bereitzustellen. Level 1 bietet eine äußerst gute Datenzuverlässigkeit und optimiert die Leistung für leseintensive Applikationen. Allerdings ist dies relativ kostenintensiv.[1] Die Speicherkapazität des Level 1 Arrays gleicht der Kapazität einer der gespiegelten Festplatten im Hardware-RAID oder einer der Mirror-Partitionen im Software-RAID.
Level 4 — Level 4 konzentriert Paritäten[2] auf einer einzelnen Platte, um Daten zu schützen. Er ist besser für I/O Transaktionen geeignet als der Transfer großer Dateien. Da die zugewiesene Parität einen inhärenten Engpass darstellt, wird Level 4 selten ohne begleitende Technologie wie zum Beispiel write-backcaching verwendet. Obwohl RAID-Level 4 eine Möglichkeit in einigen RAID-Partitionsschemata darstellt, ist dies nicht für RAID-Installationen in Red Hat Enterprise Linux RAID erlaubt.[3] Die Speicherkapazität von RAID-Level 4 gleicht der Kapazität von Partitionen abzüglich der Kapazität einer Partition. Die Speicherkapazität von Software-RAID-Level 4 entspricht der Kapazität der Partitionen abzüglich der Größe einer der Partitionen, wenn sie gleich groß sind.
Level 5 — Dies ist der häufigste RAID-Typ. Wird die Parität über einige oder alle Partitionslaufwerke eines Arrays verteilt, entfernt RAID-Level 5 den Level 4 inhärenten Schreibengpass. Der einzige Leistungsengpass ist der Prozess der Paritätsberechnung. Mit modernen CPUs und Software-RAID stellt dies in der Regel kein großes Problem dar. Ebenso wie bei Level 4 ist das Ergebnis eine asymmetrische Leistung mit Lesevorgängen, die die Leistung der Schreibvorgänge deutlich mindern. Level 5 wird häufig mit Schreiben nach Zwischenspeichern verwendet, um diese Asymmetrie zu reduzieren. Die Speicherkapazität von Hardware-RAID-Level 5 entspricht der Kapazität der Partitionen abzüglich der Kapazität einer Partition. Die Speicherkapazität von Software-RAID-Level 5 entspricht der Kapazität der Partitionen abzüglich der Größe einer der Partitionen, wenn sie gleich groß sind.
Linear RAID —Linear RAID ist eine einfache Laufwerkgruppierung zum Erstellen eines größeren virtuellen Laufwerks. Im Modus Linear RAID werden die Speicherbereiche sequenziell von einer Partition zugeteilt. Das nächste Laufwerk wird erst dann verwendet, wenn das erste vollständig gefüllt ist. Diese Gruppierung bietet keine Leistungsverbesserung, da das Splitten von I/O-Vorgängen auf Partitionen unwahrscheinlich ist. Darüber hinaus bietet Linear RAID keine Redundanz und verringert in der Tat die Zuverlässigkeit — fällt eine Partition aus, kann das gesamte Array nicht verwendet werden. Die Kapazität ist die Summe aller Partitionen.
[1] | RAID-Level 1 ist teuer, da dieselben Informationen auf alle Platten im Array geschrieben werden, was sehr viel Platz auf dem Laufwerk in Anspruch nimmt. Haben Sie zum Beispiel RAID-Level 1 eingerichtet, so dass die Root-Partition(/) auf zwei 40G-Laufwerken vorhanden ist, verfügen Sie insgesamt über 80G, können jedoch nur auf 40G dieser 80G zugreifen. Die übrigen 40G fungieren als Spiegel der ersten 40G. |
[2] | Paritätsinformationen werden im Array berechnet. Grundlage ist der Inhalt der restlichen Partitionen. Diese Informationen können dann zum Wiederherstellen der Daten verwendet werden, wenn eine Platte im Array ausfällt. Die wiederhergestellten Daten können dann für I/O-Anfragen an die fehlerhafte Platte verwendet werden, ehe sie ersetzt wird, sowie zum erneuten Auffüllen der fehlerhaften Platte nach dem Ersatz. |
[3] | RAID-Level 4 nimmt denselben Platz wie RAID-Level 5 in Anspruch, aber Level 5 bietet im Vergleich zu Level 4 mehr Vorteile. Daher wird Level 4 nicht unterstützt. |
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