2.15. Partitionieren des Systems

Wenn Sie sich für automatisches Partitionieren entschieden und Überprüfen nicht gewählt haben, gehen Sie bitte über zu Abschnitt 2.16.

Wenn Sie automatisches Partitionieren wählen und Überprüfen eingeben, können Sie entweder die aktuellen Partitionseinstellungen verwenden (klicken Sie auf Weiter) oder die Einstellung mit Disk Druid, dem manuellen Partitionierungstool, verändern.

Sie müssen jetzt dem Installationsprogramm mitteilen, wo Red Hat Enterprise Linux installiert werden soll. Hierzu geben Sie Mount-Punkte für eine oder mehrere Partitionen, auf denen Red Hat Enterprise Linux installiert werden soll, an.

AnmerkungAnmerkung
 

Wenn Sie sich noch keine Gedanken gemacht haben, wie Sie Ihre Partitionen einrichten möchten, finden Sie im Anhang C weitere Informationen. Sie benötigen eine root-Partition (/) von geeigneter Größe, eine /boot/ Partition für pSeries-Systeme (iSeries-Systems benötigen keine /boot/-Partition), PPC PReP Boot-Partition, und eine Swap-Partition von mindestens der zweifachen Größe des RAM.

Für iSeries-Benutzer:

Es wird empfohlen eine PReP Boot-Partition einzurichten, entweder als primäre oder als Backup-Boot-Partition. Die Größe einer PReP Boot-Partition sollte zwischen 16 und 32 MB liegen, diese muss eine primäre Partition sein und als als aktiv markiert sein.

Abbildung 2-13. Partitionieren mit Disk Druid auf iSeries-Systemen

Abbildung 2-14. Partitionieren mit Disk Druid auf pSeries-Systemen

Disk Druid ist das Partitionierungstool, das vom Installationsprogramm verwendet wird. Die Funktionen von Disk Druid sind für eine typische Red Hat Linux Installation völlig ausreichend - nur ganz außergewöhnliche Konfigurationen können mit diesem Tool nicht gemeistert werden.

2.15.1. Grafische Anzeige der Festplatte(n)

Disk Druid bietet Ihnen eine grafische Darstellung Ihrer Festplatte(n).

Wenn Sie ein Mal klicken, heben Sie ein spezielles Feld der grafischen Darstellung hervor. Zwei Mausklicke dienen zum Bearbeiten einer bereits existierenden Partition oder zum Erstellen einer Partition an einer freien Stelle.

Über der Anzeige sehen Sie den Festplatten Namen (wie zum Beispiel /dev/hda), die Geometrie (die die Geometrie der Festplatte anzeigt und aus drei Zahlen besteht, die für die Anzahl der Zylinder, Köpfe und Sektoren stehen, und das Modell der Festplatte wie vom Installationsprogramm festgestellt.

2.15.2. Schaltflächen von Disk Druid

Anhand dieser Schaltflächen werden die Aktionen von Disk Druid gesteuert. Sie werden zum Ändern der Attribute einer Partition verwendet (z.B. Dateisystemtyp und Mount-Punkt) sowie zum Erstellen von RAID-Geräten. Mit den Schaltflächen dieses Bildschirms werden darüber hinaus die vorgenommenen Änderungen bestätigt oder aber Disk Druid beendet. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den einzelnen Schaltflächen.

2.15.3. Partitionsfelder

Über der Partitionshierarchie befinden sich Kennungen mit Informationen über die Partitionen, die Sie erstellen. Die Kennungen werden wie folgt definiert:

RAID-Gerät/LVM Volumengruppen-Member ausblenden: Wählen Sie diese Option aus, wenn Sie nicht möchten, dass erstellte RAID-Geräte oder LVM-Member der Datenträgergruppe angezeigt werden.

2.15.4. Empfohlenes Partitionsschema

Wenn Sie keinen anderweitigen Grund haben, empfehlen wir, die folgenden Partitionen zu erstellen:

2.15.5. Hinzufügen von Partitionen

Um eine Partition hinzuzufügen, wählen Sie die Schaltfläche Neu. Ein Dialogfeld erscheint (siehe Abbildung 2-15).

AnmerkungAnmerkung
 

Sie müssen der Installation mindestens zwei Partitionen zuweisen, können aber mehrere. Näheres hierzu finden Sie in Anhang C.

Abbildung 2-15. Erstellen einer neuen Partition

2.15.5.1. Dateisystemtypen

Mit Red Hat Enterprise Linux können Sie verschiedene Partitionstypen, basierend auf dem Dateisystem, das diese verwenden sollen, erstellen. Es folgt eine kurze Beschreibung der verschiedenen Dateisysteme und wie diese eingesetzt werden können.

  • ext2 — Das ext2 Dateisystem unterstützt Standard-Unix-Dateitypen (normale Dateien, Verzeichnisse, symbolische Links, etc.). Es können lange Dateinamen mit bis zu 255 Zeichen vergeben werden.

  • ext3 — Das ext3 Dateisystem basiert auf dem ext2 Dateisystem, und hat einen großen Vorteil — Journaling. Das Verwenden eines Dateisystems mit Journaling-Funktion verringert die Zeit, die auf das Wiederherstellen von Dateisystemen nach einem Systemabsturz verwendet werden muss, das das Dateisystem nicht mit fsck[1] behandelt werden muss. Das ext3 Dateisystem wird standardmäßig ausgewählt und wird dringend empfohlen.

  • Physisches Volumen (LVM) — Das Erstellen einer oder mehrerer Partitionen von physischen Volumen (LVM) ermöglicht Ihnen das Erstellen eines LVM Logischen Volumens. Für weitere Informationen im Bezug zu LVM, sehen Sie das Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

  • Software RAID — Das Erstellen von zwei oder mehreren RAID-Partitionen ermöglicht Ihnen das Erstellen eines Raid-Geräts. For more information regarding RAID, refer to the chapter RAID (Redundant Array of Independent Disks) im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

  • swap — Swap-Partitionen werden als virtueller Speicher verwendet. Dies bedeutet, dass die Daten in eine Swap-Partition geschrieben werden, wenn nicht ausreichend RAM zum Speichern der Daten vorhanden ist, die Ihr System gerade verarbeitet. Sehen Sie das Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration für weitere Informationen.

  • vfat — Das VFAT Dateisystem ist ein Linux-Dateisystem, das kompatibel zu den langen Dateinamen unter Microsoft Windows auf dem FAT-Dateisystem ist.

  • PPC PReP Boot — Die PPC PReP Bootpartition enthält den Kernel des Betriebssystems (zum Booten vom *NWSSTG IPL-Source auf der iSeries) oder den YABOOT Bootloader (der Ihrem pSeries-System ermöglicht, Red Hat Enterprise Linux zu booten).

2.15.6. Bearbeiten von Partitionen

Verwenden Sie die Schaltfläche Bearbeiten oder doppelklicken Sie auf die entsprechende Partition, wenn Sie eine Partition bearbeiten möchten.

AnmerkungAnmerkung
 

Wenn die Partition auf Ihrer Festplatte bereits vorhanden ist, können Sie lediglich den zugehörigen Mount-Punkt ändern. Möchten Sie dagegen andere Änderungen vornehmen, so müssen Sie die Partition löschen und neu erstellen.

2.15.7. Löschen einer Partition

Um eine Partition zu löschen, markieren Sie sie im Abschnitt Partitionen und doppelklicken Sie auf die Schaltfäche Löschen. Bestätigen Sie diesen Schritt, wenn dazu aufgefordert.

Weitere Informationen zur Installation von PPC-Systemen finden Sie unter Abschnitt 2.16.

Fußnoten

[1]

Die fsck-Applikation wird zum Prüfen des Dateisystems auf Metadaten-Konsistenz und zum Wiederherstellen einer oder mehrerer Linux-Dateisysteme verwendet.